Der langerwartete Lockout in der NHL ist also da, nachdem am Mittwoch das Collective Bargaining Agreement ausgelaufen ist, ohne das sich NHL und NHLPA auf ein neues Übereinkommen einigen konnten.
Die NHL forderte eine Salary Cap, während die NHLPA dies mit dem Hinweis auf das freie Spiel der Marktkräfte ablehnte.
Doch welche Folgen hat der Lockout?
Zunächst mal findet auf unbestimmte Zeit kein NHL Hockey statt.
Die Trainingscamps wurden abgesagt.
Die Teams haben schon seit Längerem einen Fond angelegt, um die Einnahmeausfälle zu überbrücken.
Interessanterweise meinte ein Offizieller der Ottawa Senators, ohne Hockey würde man wohl weniger Geld verlieren, als mit einer weiteren Saison unter dem alten CBA.
Hart trifft es die Angestellten der Teams und der Stadien.
Es wird mit Sicherheit Entlassungen geben.
Die Spieler trifft es unterschiedlich.
Die größte Gruppe ist die der gesunden NHL Spieler, wobei es keine Rolle spielt, ob sie aktuell unter Vertrag stehen.
Sie sind ausgesperrt. Sie dürfen nicht spielen, keine Verträge unterzeichnen, bekommen kein Geld und dürfen die Trainingsmöglichkeiten der Teams nicht nutzen, solange kein neues CBA zustande kommt.
Dafür können sie aber in jeder anderen Liga spielen.
Spieler, die noch unter dem alten CBA in die Minor Leagues geschickt wurden, müssen dort spielen, und bekommen das Gehalt, das ihr Vertrag für diesen Fall vorsieht.
Das betrifft überwiegend junge NHL Spieler, in derem Fall es den Teams wichtiger ist, daß sie sich weiterentwickeln, anstatt sie auszusperren. Prominentes Beispiel ist Floridas Jay Bouwmeester.
Aber auch Dominik Hasek wurde von Ottawa in die Minors geschickt, um nach seiner Verletzung Spielpraxis zu erhalten.
Dann sind da noch die verletzten Spieler. Ist die Verletzung Hockeybedingt, werden die Spieler vom medizinischen Stab der Teams behandelt und erhalten solange weiterhin ihr Gehalt.
Dies gilt solange, bis sie der Arzt wieder für spielfähig erklärt.
Die letzte Gruppe ist die der Spieler, die auf Grund ihres Alters noch in einer Juniorenliga spielen könnten.
Floridas Nathan Horton und Bostons Patrice Bergeron könnten beide noch in der CHL spielen. Allerdings nur, wenn sie ihre NHL Teams dorthin schicken würden.
Der Haken ist, starten sie ihre Saison im Juniorenbereich, können sie nicht mehr in der NHL spielen, sollte es doch noch eine Saison 2004/05 geben. Dies gilt auch für Draftpicks, die schon einen Profivertrag haben.
Einen Draft wird es auch nicht geben, solange kein neues CBA unterzeichnet ist.
Ein letztes Druckmittel bleibt den Teameignern.
Sie könnten die Verhandlungen mit der NHLPA für gescheitert erklären.
Dann hätten sie das Recht, ohne Verhandlungen ein neues CBA in Kraft zu setzen. Der Lockout würde dann wohl zum Spielerstreik.
Allerdings würde die NHLPA dann klagen.
P.S.:
Mit John Madden, Stürmer der New Jersey Devils, hat sich der erste Spieler geäußert, der unter Umständen eine Salary Cap akzeptieren würde.
Quelle:
Eishockeyzentrum